donderdag 17 februari 2011

Het kwintet van Bettina Wegenast

_reb2563.jpg5 persönliche Favoriten zu „Tod & Sterben"
Normalerweise ist man froh, wenn sich Tod & Sterben von einem fernhalten.
In der Literatur ist das anders. Hier sind das Duo „Tod & Sterben" willkommene Gäste. Aber auch hier lädt man sie vorzugsweise zu andern ein; auch wenn es hin und wieder Autoren gibt, die von diesem Schema abweichen.

In Büchern über Tod und Sterben wird meistens versucht, die Abteilung „billiger Witz" weiträumig zu umgehen. Manche marschieren aber gradewegs darauf zu, wie etwa Mark Newgarden in „We All Die Alone". Hinter dieser lakonischen Feststellung verbirgt sich eine Sammlung von akribischen überlegungen darüber, was an Cartoons über Tod & Verzweiflung witzig ist, was nicht und wie man mit geringfügigen Veränderungen eine Aussage verstärken, verderben oder ins Surreale abgleiten lassen kann. Skurril und lustig (und mein einziges Buch mit eigener Bürste!).

Ein anderer Autor, der sich gut ¸berlegt hat, wie man eine abgrundtieftraurige Geschichte so erzählt, dass die Leser nicht weinend zusammenbrechen, ist Jonathan Safran Foer. „Everything Is Illuminated" lebt von einem guten Gespür für literarisches Timing, von viel Situationskomik und nat¸rlich von seinen wunderbaren Figuren, über deren bizarre Angewohnheiten wir uns amüsieren und mit denen wir uns im Verlauf der Geschichte gemeinsam dem Schmerz stellen und so gleich miterleuchtet werden- ob wir es nun wollen oder auch nicht.

Klar auf Erleuchtung aus ist die Hündin Jennie in Maurice Sendaks Buch „Higgelty Piggelty Pop". Jennie wird getrieben von dem unbestimmten Gefähl, dass es im Leben „mehr als alles" geben muss und verlässt ihr gemütliches Zuhause, um die Welt und vor allem sich selber zu erkunden. Ein Job als Hauptdarstellerin in „Frau Hules Welttheater" käme ihr da gerade recht, aber dafür müsste sie „Erfahrung" mitbringen und das einzige was sie weiss, ist, dass sie davon noch kärglich wenig hat. Sendak soll sich mit dieser Geschichte von einem verstorbenen Findelhund verabschiedet haben. Sollte das so sein, dann bin ich ausnahmsweise geneigt, diesem Tod einen gewissen „Sinn" zuzugestehen (im Grunde halte ich es für höchst überflüssig, dem Tod einen „Sinn" zu geben. Sterben ist nun mal mit dabei, das gehört zum Deal. „Sinn" ist nur das, was wir darin sehen möchten. Aber wenn dieser kleine Scotch- Terrier sterben musste, damit Sendak mit „Higgelty Piggelty Pop" rausgerückt hat, dann ok, dann will auch ich mir für einmal auch eine postmortale Be- Sinnung der Fakten leisten...).

Um einen Deal geht es in gewisser Weise auch in „Sandman- The High Cost of Living", einem Comic aus der „Sandman"- Reihe von Neil Gaiman.
Gaiman findet hier einen charmanten Umgang mit den schwarz- romantischen Vorstellungen von Pubertierenden: der Tod tritt in Gestalt des punkigen Mädchens Didi auf- er darf/ muss alle hundert Jahre einen Tag auf der Erde zwischen den Lebenden verbringen, um so quasi den direkten Draht zur Kundschaft nicht zu verlieren.
Die freundliche Didi trifft hier den 16- jährigen Sexton Furnival, der grade beschlossen hat, sich wegen akuter Sinnentleerung umzubringen. Die beiden verbringen zusammen einen Tag voller kleiner Wunder, durchsetzt mit Angst & Schmerz. Als ihre Zeit um ist, scheidet Didi wieder aus diesem Leben und Sexton erkennt, dass es sich auf jeden Fall lohnt, weiter zu leben. Eine einfache Geschichte, manchmal ein bisschen pathetisch erzählt, aber deshalb nicht weniger aufrichtig.

Ebenso aufrichtig ist auch ein anderer Comic: „Superparadise" von Ralf König. „Superparadise" ist 1999 erschienen, spielt in der Schwulenszene und erzählt von der existenziellen Verbindung, die Sex & Liebe in den Zeiten von Aids mit dem Tod eingegangen sind. „Ich will jung sein, gesund sein, Spass haben und ficken! Und das in alle Ewigkeit! Ist das etwa zuviel verlangt?" ruft Königs Paul zutiefst empört aus, als er erfährt, dass er HIV- positiv ist. „Nein!" rufen wir da zurück. „Neinnein, das ist keineswegs zuviel verlangt! Das ist nur recht und billig! Das wollen wir auch!"
Ich fürchte, das Rufen wird uns nicht viel nützen. Aber bis es soweit ist, kann man sich immerhin mit diesen Büchern ganz gut unterhalten.


Weitere Unterhaltung zum Thema:- Sharon Creech, Love that dog - Bart Moeyaert, Blote Handen - Wolf Erlbruch, Ente, Tod und Tulpe - Imme Dros, Annetje Lie in het Holst van de Nacht

Geen opmerkingen:

Een reactie posten